TYPO Berlin, Tag 2, 12 Uhr: Madeleine Morley
Madeleine Morley schreibt über Design und Kunst. Die Autorin mit Wohnsitz in Berlin und London ist bei AIGAs Eye on Design tätig und liefert Texte für Eye, Creative Review, Monotypes The Recorder, AnOther, Dazed and Confused Magazine und andere Titel. Zuvor war sie Redakteurin des Journals magCulture und Mitglied des It’s-Nice-That-Teams. Morley hat einen BA in Anglistik von der Cambridge University und einen MA in Kunstgeschichte des Courtauld Institute of Art.
Welche Folgen hat die Digitalkultur für die Gestaltung von Printprodukten? Traditionell locken Titel ihre Leser mit Bildseiten, Mehrfachebenen und schwebenden Deckzeilen zum Kauf und zur Lektüre. Gelten heute, da die Vermarktung von Zeitschriften eher online als am Kiosk erfolgt, andere Regeln? Anhand einer Auswahl von Independent- und Mainstream-Magazinen betrachten wir unterschiedliche Ansätze von Editorial-Designern in Reaktion auf die neuen Web-Bedingungen unserer Zeit.
In ihren Artikeln für das Eye on Design-Magazine untersucht sie die Entwicklungen von Verkäufen von Printpublikationen im Vergleich zu online Veröffentlichungen. Sie bekommt zehn bis zwanzig neue Printprodukte zur Rezension in der Woche zugeschickt. Das beschreibt wie viele neue Produkte immer wieder auf den Markt kommen.
Sie orientiert sich bei ihren Recherchen an unabhängigen Magazinen sowie auch an Magazinen mit einer hohen Auflage von großen Verlagen. Sie findet, dass der Erfolg eines Printmagazins besonders von der Qualität des Covers abhängt. Im Laden muss es einfach auffallen um gekauft zu werden. Deshalb macht sie gezielte Untersuchungen in Buchläden um zu sehen, welche Cover besonders gut in Regalen funktionieren und deshalb auch verkauft werden.
Dabei hat sie verschiedene Ansätze zur Bewertung der Funktionalität eines Covers im Laden. Ihrer Ansicht nach verkaufen sich besonders Magazine mit einem dezenten, typografischen oder mit markanten Gesichtern gut, denn sie stechen im Überfluss der Magazine im Regal sofort ins Auge. Momentan sind feministische Strömungen dafür verantwortlich, dass Magazine mit einem sexuell orientierten Cover besonders erfolgreich sind.