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Die (neue) Rechtschreibung

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"ich hoffe auf die baldige Durchsetzung der zweiten Stufe der Rechtschreibreform: ihre Abschaffung." (Dr. Olaf Nüsser, Köln / FAZ 16.09.97, S. 16)

Am 1. August 2005 ist es so weit! Nach siebenjähriger Übergangszeit wird dann die reformierte deutsche Rechtschreibung verbindlich. Schulen, Behörden und Nachrichtenagenturen haben schon in den letzten Jahren die neue Rechtschreibung verbreitet und angewendet. Doch ab nächstes Jahr gibt es dann entgültig kein zurück mehr.

Bereits am 14. Juli 1998 erklärte das Bundesverfassungsgericht die Einführung der neuen Rechtschreibung per Kultusministererlass für verfassungsgemäß. Was man sich davon erhoffte war Ordnung und Klarheit. Doch was folgte war Chaos und Verwirrung.
Bis heute scheint der Großteil der Bevölkerung die neue Rechtschreibung abzulehnen. Initiativen wurden gegründet um sich gegen diese Reform aufzulehnen. Nun haben sich auch der SPIEGEL VERLAG und die AXEL SPRINGER AG dazu entschlossen auf die alte Rechtschreibung umzustellen. Dies bedeutet einen schweren Seitenhieb für die Rechtschreibreform, denn die Print- und Online-Titel dieser Nachrichtenagenturen erreichen mehr als 60% der Bevölkerung. Auch die anderen Nachrichtenagenturen wurden dazu aufgerufen, dem Beispiel von SPRINGER und SPIEGEL zu folgen.
Ziel dieser Maßnahme sei die Wiederherstellung einer einheitlichen deutschen Rechtschreibung.

Man kann wohl nicht bestreiten, dass weder die Politik noch die Sprachkommissionen in den vergangenen 17 Jahren seit Beginn des Reformprozesses es geschafft haben, eine in breiten Schichten der Bevölkerung akzeptierte Rechtschreibreform zu konzipieren. Bis heute sind wir unfähig das sinkende Schiff zu besteigen! Ist es dennoch vernünftig diese Inkonsequenz durch unsere träge und ablehnende Haltung zu unterstützen? Was meint ihr dazu?
Kann es denn überhaupt noch so etwas wie eine einheitliche Rechtschreibung geben? Sind wir denn nicht schon längst allesamt Krüppel der Orthographie?

Ich bin jedenfalls nicht bereit, mich nach sechs Jahren erneut auf den ungewissen Pfad der Umstellung zu begeben.

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