“Intelligent Design” in sieben Tagen?
Das Discovery Institute in Seattle, genauer dessen Abteilung für Wissenschaft und Kultur, propagiert eine Schöpfungsgeschichte mit dem Titel "Intelligent Design", welche im Kern besagt, daß heutige Lebensformen so komplex seien, daß sie nicht durch natürliche Auslese (Darwins Evolutionstheorie) entstanden sein könnten, sondern einer "intelligenten Ursache" bedürften. Ohne einen direkten Gottesbezug wird also die These eines "unbewegten Bewegers" postuliert.
Und wozu das Ganze? In einem Land mit den weltbesten Forschern und Universitäten machen sich christlich-fundamentalistische Bewegungen (u.a. die sog. Creationists) für eine Rückkehr zur glaubensbasierten Ausbildung an Schulen, auch im Biologieunterricht, stark und wollen mit Hilfe einer solchen Argumentationskonstruktion Darwins Theorie aus den Bildungsplänen drängen.
Wer nun meint, daß das die üblichen Minderheiten seien: Jeder zweite Amerikaner glaubt, daß Gott die Menschheit in den letzten 10.000 Jahren oder später geschaffen hat; nur 13% unterstützen die Idee einer Evolutionstheorie. Dabei hat diese laut eines US-Verfassungsgerichtsurteils den Status einer wissenschaftlichen Theorie und ist eigentlich zwingender Bestandteil der Lehrpläne. Also versucht man eben diverse 'glaubwürdige', 'wissenschaftliche' Erkenntnisse ohne Bezug zur Bibel als Argumente zu entwickeln um diese Darwins Theorie gleichzustellen.
Und im Alten Europa? Vor kurzem hat das italienische Parlament in letzter Instanz einen Gesetzesentwurf der Bildungsministerin der Regierung Berlusconi gestoppt. Dieser sah vor, im Schulunterricht die darwinistische Evolutionslehre komplett durch die der römisch-katolischen Bibel zu ersetzen.
Grüße von der einen Insel,
Kwotes
30.11.04