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Minga-Map

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Planlos zu sein, ist vielleicht hin und wieder chic – an einer Straßenkreuzung in einer fremden Stadt jedoch hinderlich. Deshalb besorgt man sich für jede Stadt ein anderes riesiges Stück Papier, mit dem man sich zurechtfinden will: Stadtkarten, in der Regel reduziert – ein paar Linien, viele Buchstaben, Grünflächen und die Stationen der Öffentlichen Verkehrsmittel sollten reichen, um zu zeigen, wo man ist und wohin man will. Wenn man nun die Linien, die Grünflächen und die Haltestellen weglässt, bleiben nur die vielen Buchstaben übrig. Und vielleicht ist das auch alles, was man braucht.

Maximilian Bildhauer hat so eine extrem reduzierte Stadtkarte geschaffen.
Es sind nur die Buchstaben der Straßennamen, die uns ein Bild von München geben.
Aber eine rein typografische Stadtkarte braucht viel Zeit. Der Kommunikationsdesignstudent war zwei Monate, drei Tage die Woche acht Stunden lang beschäftigt.

Um die Schrift exakt dem Straßenverlauf anzupassen, hat er eine bestehende Karte zur Vorlage genommen – und dann die Straßennamen an die richtige Stelle gesetzt. So erarbeitete er dann Viertel für Viertel, bis er dann in Schwabing ankam. »Schwabing war am nervigsten. Mit dem Rasterstraßensystem.« Da war Max schon mal kurz vorm Kapitulieren. Damit sich die Straßennamen, die ja die Straßen darstellen, nicht in die Quere kommen, müssen die einzelnen Buchstaben eben stundenlang herum geschoben werden. Er hat es dann doch durchgezogen und nach Schwabing auch den Rest fertig gemacht, denn was entstand, ist eine Karte, die trotz ihrer extremen reduzierten Darstellung sehr gut funktioniert und schön aussieht.

Die Idee stammt aber nicht von Max. Die Idee für »Minga-Map« hatte Sebastian Kempff, der in der Agentur Form & Code als Art Director arbeitet, in der Max sein Praktikumssemester absolvierte. Sebastian findet es naheliegend, dass man als Gestalter, der ja generell viel mit Schrift arbeitet, irgendwann auf diese Idee kommt. »Großartige Gedanken gab es dazu nicht. Wir haben es dann einfach mal ausprobiert« – es hat funktioniert, aber beide haben gemerkt, dass es eine sehr zeitintensive Arbeit werden würde. Und so wurde das war Projekt erst einmal zurückgestellt.

Erst einmal. Denn jetzt ist die Karte fertig. Nach zwei Monaten intensiver Arbeit und kleineren Wutanfällen sind sowohl Maximilian als auch Sebastian stolz auf das Ergebnis – und Max kann zumindest nun auch auf eine Taxifahrerkarriere bauen, falls es mit dem Design doch nichts wird. Buchstaben stundenlang hin- und herzuschieben mag nerven, aber immerhin kann man sich dadurch die Straßennamen einzuprägen.

Die »minga-map« wird über die Webseite von Form&Code bestellbar sein.

Minga-Map

Gestaltung: Maximilian Bildhauer für Form & Code
Veröffentlichung: voraussichtlich Juni
Format: 841 x 1189 mm
Sprache: deutsch
verwendete Schriftart: Univers

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