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Julia Spiers

Paris hat eine lebendige, professionelle, international vernetzte Design-Szene, die wir euch im SLANTED Magazin #25 – Paris  vorstellen. Spannend ist auch die Arbeit der Pariser Illustratoren und Illustratorinnen, die wir euch mit einer laufenden Serie hier auf dem Blog präsentieren. 

Julia Spiers gestaltet dreidimensionale Papierobjekte, die man falten, entfalten und spielerisch kombinieren kann. Es gibt in ihren Papierkreationen immer sehr zahlreiche Aufklappelemente, bewegliche Blätterfunktionen, überall kann man etwas verändern, öffnen und entdecken. Manchmal fällt es schwer zu sagen, ob das ein Buch ist, was man in Händen hält – aber hübsch ist es immer. Manchmal illustriert Julia auch einfach Poster, wie für die Universität Paris-Nanterre oder den Modehersteller Hermès. Sie hat auch schon Schokoladeverpackungen gestaltet. Julia Spiers hat Abschlüsse von der École Nationale Supérieure des Arts Décoratifs in Paris und der École supérieure des arts appliqués Duperré (ESAA Duperré). Sie ist 25 Jahre alt und lebt in Paris.

Was war dein bisher schönstes Projekt?

Aléas bei den Éditions Volumiques. Das ist eine Schachtel, die zwanzig polygonale Pop-Up-Elemente von unterschiedlicher Größe enthält, die man kombiniert, um dabei allerlei Geschichten zu erzählen. Dieses Projekt hat genau die Verspieltheit, die ich mir für meine Arbeiten wünsche, das Vergnügen Dinge in die Hand zu nehmen, zu entfalten und Landschaften aus Papier zu gestalten.

Wo hast du an dem Projekt gearbeitet? 

Es gehörte ursprünglich zu meiner Diplom-Arbeit über Spiel-Bücher. Nach dem Diplom traf ich die Éditions Volumiques und habe das Projekt umgearbeitet, um es für den Verlag geeigneter zu machen. Die neue Version ist in Farbe und viel passender für Kinder. Ich habe es bei der Jugendbuchausstellung von Saint-Paul-Trois-Châteaux ausgestellt und kürzlich bei der Grafikausstellung Puces de l’Illustration. Dieser Austausch mit der Öffentlichkeit ist Teil der Arbeit, vor allem für ein solches Mischgebilde zwischen Buch und Spiel. Dadurch kann ich verstehen ob es den Menschen gefällt, ob sie es verstehen und wie ich es weiterentwickeln kann.

Was ist dein bevorzugtes Werkzeug oder Material? 

Für Pop-up-Projekte vor allem Papier, ich mag Dummies aus weißem Papier sehr gern. Papierschnittkunst hat eine Leichtigkeit die ich gerne mag. Ansonsten benutze ich viele verschiedene Techniken, Farben, Siebdruck, Bleistift ... und natürlich den Computer, um zu kolorieren, zu retuschieren und Schneidebögen vorzubereiten.

Arbeitest du gerne mit anderen zusammen? 

Bei der Konzeption eines Projekts arbeite ich gerne mit jemandem, der ergänzenden Fähigkeiten zu meinen hat, zum Beispiel im Digitalen. Im Augenblick arbeite ich mit zwei anderen an einem Spiel für Virtual-Reality-Helm. Es ist eine Technologie, die ich nicht kannte, und die ich allein nicht verstanden hätte – ich lerne also viel.

Mit welchen Verlagen kannst du deine Pop-up-Projekte entwickeln?

Ich habe mehrere Projekte mit den Éditions Volumiques entwickelt, sie sind Spezialisten für experimentelle Produktionen und Mischtechniken. Sie haben daher keine Angst vor ungewöhnlichen Projekten, das erlaubt mir viel Freiheit.

Ich arbeite gerade an einem großen Pop-up-Buch für den Verlag Albin Michel Jeunesse, und ich verstehe wie viele finanzielle und technische Hindernisse überwunden werden müssen, bevor ein solches Buch das Tageslicht erblickt.  Wenn ich ein Projekt beginne, habe ich solche Bedenken aber nicht im Kopf denn es gibt so viele Wege, um einen Kompromiss zwischen einer ersten Idee und dem Machbaren zu finden. Ich denke, dass der Selbstverlag auch eine gute Möglichkeit ist, anspruchsvollere Objekte in limitierter Auflage in Salons oder in spezialisierten Geschäften und Galerien zu vertreiben.

Wer ist der beste Illustrator oder Illustratorin der Vergangenheit, für den du dankbar bist?

Schwierig, nur einen zu nennen! Unter anderem mag ich die Buchobjekte von Bruno Munari sehr, die großen Comic-Seiten von Winsor McCay oder die Zeichnungen von Nathalie Parrain.

Erinnerst du dich wo du am 7. Januar warst?

Ich war zu Hause mit einer Freundin.

 

 

 

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