41—43 No. 3
Schon Anfang des Jahres war den Designern der 41—43 klar, dass dieses Heft ein politisches werden sollte. Donald Trump hatte gerade die Präsidentschaftswahl gewonnen und in ihnen regte sich nach Schock und Ärger noch ein anderes Gefühl: Dass man gegen den weltweiten Ruck zu autokratischen Systemen etwas tun muss.
In der Zwischenzeit hat Trump damit begonnen, die amerikanische Demokratie in eine Kleptokratie zu verwandeln, die via Twitter regiert wird. Was im Wahlkampf noch wie Wahnwitz wirkte, wurde zu politischem Alltag. Das Thema Widerstand hat mit wachsender Distanz zur wütenden Impulsreaktion noch an Wichtigkeit gewonnen.
Gemeinsam mit engagierten Journalist*innen, Fotograf*innen, Illustrator*innen und Gestalter*innen hatten wir während der IndieCon Summer School die Möglichkeit, verschiedene Formen des Widerstands zu erkunden. Hamburg ist dabei in diesem Jahr ein guter Ort für unser Forschungsvorhaben. Der Sommer stand im Schatten des G20-Gipfels und der wütenden Ausschreitungen in seinem Umfeld. Plötzlich stellte sich die Frage mit großer Dringlichkeit, wie intelligente Systemkritik im Jahr 2017 aussehen kann.
In den Beiträgen dieses Heftes haben aber nicht nur politische, sondern ganz unterschiedliche Formen des Widerstandes ihren Platz gefunden. Einige sind leise, andere eher laut Manche haben Tradition, andere sind voll im Trend.
Fotos ©Caroline Wiederkehr
Dass alle Beiträge innerhalb von fünf Tagen gefunden, geschrieben, gestaltet und produziert worden sind, zeugt auch von der reibungslosen Arbeit der Beitragenden, die allen Herausforderungen mit kreativem Widerstand begegneten. Köpfe gerieten ins Rauchen und bestätigten die physikalische Regel, dass Widerstände thermische Energie erzeugen. Wenn das Gleiche für den Journalismus gilt, wird es für die Despoten von Morgen brenzlig.
41—43 No. 3 Widerstand
Workshopleiter: FROH! e.V.
Herausgeber: Die Brueder
Veröffentlichung: 2017
Format: 28,5 × 19,5 cm
Sprache: Deutsch
Preis: 6,– Euro
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