Berlin Wonderland
Das Buch Berlin Wonderland – Wild Years Revisited, 1990–1996, das dieses Jahr im Gestalten Verlag erschienen ist, wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten und hier präsentieren.
Fotografie von Philipp von Recklinghausen/bobsairport, aus Berlin Wonderland, ⓒ Gestalten 2014
Aus dem Pressetext: Kurz nach der Wende blühte in Berlin-Mitte die Subkultur. Dieser Bildband lässt eine schon fast vergessene Zeit in einmaligen Bildern auferstehen und verdeutlicht, wie sehr sich die Stadt gewandelt hat. Als 1989 die Mauer fällt, entdecken Künstler, Punks, Anarchos, Hausbesetzer, Visionäre und Spinner das Niemandsland, die nun nahezu gesetzlose Zone inmitten Berlins. Es entstanden Clubs, Bars, Technopartys, Galerien, Aufstände, Ausstellungen – das Tacheles und der Schokoladen. All dies wurde zum Magnet für junge Leute aus der ganzen Welt. Zwischen bröckelnden Altbaufassaden wurden Freiräume gelebt, entwickelte sich ungezügelte Kreativität und ein neues Lebensgefühl. So fern diese wilden Jahre wirken, so sehr spürt man doch, wie sie Berlin zu dem gemacht haben, was es heute ist. Denn Berlins Ruf als kreative Stadt gründet auf dem Mythos der aufrührerischen 1990er-Jahre.
links: Fotografie von Philipp von Recklinghausen/bobsairport; rechts Fotografie von Rolf Zöllner/bobsairport, beide aus Berlin Wonderland, ⓒ Gestalten 2014
In mehr als 200 Fotografien lässt Berlin Wonderland diese einmalige Zeit von Aufbruch, Widerstand und Neuordnung wieder aufleben. Mit einem Blick auf die heutige Mitte Berlins scheint es schier unglaublich, dass die Bilder vor gerade einmal 20 Jahren aufgenommen wurden, so radikal hat sich die Stadt gewandelt. Wo einst Ruinen standen und sich Schuttberge türmten, flanieren nun Scharen von Touristen durch die Straßen. 25 Jahre nach dem Mauerfall ist es an der Zeit, das Berliner Wunderland wieder ins Gedächtnis zu rufen und seine Geschichte in Bildern zu erzählen, die kaum jemand gesehen hat. In Interviews und Zitaten kommen Protagonisten jener Zeit zu Wort und lassen die Subkultur der Berliner Mitte wieder lebendig werden.
Fotografie von Rolf Zöllner/bobsairport, aus Berlin Wonderland, ⓒ Gestalten 2014
Chris Keller lebt seit 1990 als Musiker und Fotograf in Berlin. Er ist Gründungsmitglied der Elektronauten und hat in diversen Projekten wie Tacheles, IM Eimer, Synlabor und Schokoladen gelebt und gearbeitet. Heute ist er mit den Musikprojekten Resident Kafka und Elektronauten aktiv und veranstaltet die Reihe Oddlab im Club der polnischen Versager.
Fotografien von Ben de Biel/bobsairport, aus Berlin Wonderland, ⓒ Gestalten 2014
Anke Fesel lebt ebenfalls seit 1990 in Berlin. Sie war als Veranstalterin – unter anderem der Konzertreihe für Neue Musik Laut + Luise – in diversen Projekten wie Tacheles, IM Eimer und Schokoladen tätig. Sie begann ihre Arbeit als Gestalterin bei der Stadtzeitung scheinschlag und betreibt heute das Grafikbüro capa.
Gemeinsam gründeten die beiden 2007 die Fotoagentur bobsairport und vertreten mehr als 80 Fotografen, von denen die meisten aus Berlin kommen.
Fotografien von Rolf Zöllner/bobsairport, aus Berlin Wonderland, ⓒ Gestalten 2014
Berlin Wonderland
Wild Years Revisited, 1990–1996
Herausgeber: Anke Fesel, Chris Keller / bobsairport
Verlag: Gestalten
Format: 21 × 27,4 cm
Erscheinungstermin: Mai 2014
Ausstattung: Duplexdruck mit Neonfarbe, Hardcover, 240 Seiten
Sprache: zweisprachig Deutsch/Englisch
Preis: € 29,90
ISBN: 978-3-89955-528-8
links: Fotografie von Hilmar Schmundt/bobsairport; rechts: Fotografie von Philipp von Recklinghausen/bobsairport, beide aus Berlin Wonderland, ⓒ Gestalten 2014
Fotografien von Ben de Biel/bobsairport, aus Berlin Wonderland, ⓒ Gestalten 2014