Chip Kidd Book One
Chip Kidd ist ohne Zweifel einer der besten Buchcover-Designer, die wir derzeit haben. Ein fast stillos anmutender, vielseitiger, interessierter Designer, dessen Arbeiten man bisher meist kaufen mußte (indem man sich die Bücher besorgt, was sich übrigens fast durchgehend wirklich lohnt). Es gab noch eine Mini-Monographie von Veronique Vienne, aber erst jetzt ist seine eigene Werkschau 1986–2006 erschienen. Ein liebevolles, fast undurchdringliches Puzzle aus Arbeitsbeispielen, Biographie, Photos, Persönlichem und Professionellem, das zusammen das Patchwork eines Mannes ergibt, der ganz so quirky zu sein scheint wie seine Cover es vermuten lassen. Seit Sagmeisters Monographie hatte ich keine ähnlich unterhaltsame und bei allem Hype auch selbstironische Werkschau in den Händen. Kidd ist einer der Leute, deren Stil ich nie auch nur annähernd als Vorbild für meinen eigenen betrachten würde, den ich aber als nahezu surreal begabt verehre, weil nahezu kein anderer Gestalter American Design so gut macht und verkörpert wie er, inklusive aller erdenklichen Retro-Elemente, dem warmherzigen-spielerischen Umgang mit Schrift und Stimmungen und der spürbaren humorvollen irnoischen Liebe zu den 50s, zu Comics und zu Kitsch/Trash. Ah, aber seht selbst ...