Colophon Luxemburg
Vom 9. - 11. März fand in Luxemburg die Colophon statt. Zeitschriften -Verleger und -Macher, Art Direktoren, Fotografen, Illustratoren, Journalisten, Agenten und Studenten trafen sich drei Tage lang im alten Casino von Luxemburg. Es gab neben den Vorträge, Portfolio-Shows und Ausstellungen zahlreiche Möglichkeiten für Gespräche. Wir waren vor Ort mit unserem frisch erworbenem Bastard-Project Instant Gallery Wohnmobil. Unter dem Link gibt es einige Fotos von unserer Arbeit. Besten Dank auch an HP, welche unser Instant-Gallery Projekt mit einem Farbdrucker unterstüzten. Eine wunderschöne Sammlung von Fotos (Christian Ernst), Illustrationen (André Rösler) und Grafiken (Lars Harmsen) sind vor Ort entstanden und direkt ausgedruckt. Zum einen wurden die Arbeiten im Foyer des Casinos ausgestellt, zum anderen direkt in dem Wohnwagen ausgehängt. Am Samstag-Abend auf der Party hatten wir die Erlaubnis, den Wohnwagen direkt vor die Rotunde zu stellen. Das Mobil wurde Anlaufstelle für zahlreiche Gäste und Musiker, u.a. DJ Corinne aus Paris. Es roch nach Sex, Drugs und Rock´n Roll.
Irgendwie haben wir es am Sonntag dann doch noch auf die Beine geschafft. Zum Glück war unser Vortrag "Killing White Space: about paper murderers and print-junkies" den Florian Gärtner und ich am Sonntag hielten erst um 18:00 Uhr. Super besucht, für diese späte Stunde und ein sehr aufmerksames Publikum – ein perfekter Abschluß für eine wunderbare Konferenz. Besten Dank an Benjamin Hickethier der im Fontblog über die Colophon berichtete und eine ausführliche Kritik zu unserem Vortrag schrieb.
Im Vergleich zu der CMYK vor 2 Jahren in Barcelona war diese Konferenz etwas intimer. Der Veranstaltungsort als solcher zunächst einmal überraschend: wer denkt schon bei Kunst und Kultur an Luxemburg (obwohl die Stadt dieses Jahr Kulturhauptstadt Europas ist.) Auf ca. 50.000 Einwohner kommen immerhin mehr als 150 Banken. Die Veranstalter haben uns jedoch eines besseren belehrt. Es gibt hier unheimlich viel Arbeit für Designer und Fotografen (z.B. Geschäftsberichte). Die Stadt ist seit einigen Jahren Kulturell im Aufbruch. Auch wenn unser Wohnmobil, welches Anfangs auf dem Casino-Parkplatz stand, dem stellvertretendem Bürgermeister ein Dorn im Auge war ("Gipsys in our town!?"). Dem Bürgermeister hat es gefallen und der Ärger war schnell aus dem Raum.
Die Idee der Portfolio Shows war super. Viele Arbeiten waren viel besser als ihre oft schüchternen bzw wortkargen Autoren. Die Ausstellungen in den Nebenräumen sehr unterschiedlich (Yummy aus Frankreich, ein Magazin welches bisher 2 mal erschienen ist und sich nur mit Essen beschäftigt kannten wir schon von CMYK, hatten eine schöne Installation mit lauter Ess-Verpackungen an der Wand. Neu für uns war eine sehr schöne Präsentation vom S Magazin, eine Erotik Publikation aus Dänemark. Rojo trat zusammen mit Street-Artist Hoppek auf (die Jungs ließen es sich in unserem Wohnwagen sehr gut gehen! Sehr schön auch das Magazin Carl*s Cars welches ich bis dahin nicht kannte.) Besonders gelungen war im Keller des Casinos das Graveyard, mit all den gestorbenen Magazinen wie z.B. Emigre.
Inzwischen gibt es eine Fülle von Links und Berichten zur Colophon. Hier ein paar der besten Links:
Boicozine bzw magculture schrieb hier. Boicozine hat auch eine Menge schöner Fotos gemacht, auf seiner flickr-Sammlung geht es gleich los mit unserer Instant-Gallery.
Neben den Fotos von Benjamin Hickethier hier noch zahlreiche weitere Links:
Erwin van der Zande
David Laurent
Olivier Minaire
Eric Chenal
buzzbuzz
upfrontlistings
Jeremy Leslie, neben Andrew Losowsky und Mike Koedinger einer der Kuratoren der Colophon hat übrigens einen sehr interessanten Blog. In magCulture geht es um Magazine, Zeitschriften und Zeitungen. er arbeitet in London bei John Brown Group, ein Unternehmen u.a. spezialisiert im Corporate Publishing.