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Coperto

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Coperto ist die neue Grotesk-Schrift von Milieu Grotesque, die auf einer rechteckigen Form mit deutlichen Strichstärkenkontrasten basiert. Sie ist in den Schnitten Regular, Italic und Recline erhältlich und neben Latin auch in Griechisch und Kyrillisch ausgebaut. Details dazu im Online-Specimen.

It’s inspired by a pre-produced adhesive vinyl lettering system, often used by restaurants, bars, launderettes, ships or even gas stations along France and Italy in the late 80’s.

Wir haben Alexander Colby ein paar Fragen zur Coperto gestellt:

Was hat Dich zur Coperto inspiriert? Gab es Vorbilder?

Mein Interesse für Schreibmaschinen, Schablonen und Klebebuchstaben hat schon zur Digitalisierung der beiden Schriftfamilien Lacrima und Generika geführt. Mit der Gestaltung der Coperto habe ich mich ein weiteres Mal dieser Faszination hingegeben, eine Schrift zu digitalisieren, die es sonst nicht mehr geben würde. Die Klebebuchstaben, die mir als Vorlage dienten, sind mittlerweile nicht mehr erhältlich.

Das erste Mal ist mir diese Schrift auf Reisen nach Italien ca. 1999 aufgefallen, sie kam insbesondere als Beschriftung von Copy-Shops, Motorbooten und Autowerkstätten zum Einsatz. Als ich 2004 in Paris arbeitete, entdeckte ich viele weitere kuriose Anwendungen der Klebebuchstaben, zum Beispiel für chinesische Restaurants, Waschsalons oder Tankstellen. Durch mein Interesse für dilettantische Alltagsgrafik, fing ich an diese Anwendungen zu dokumentieren und realisierte eine erste digitale Version.

Du hast Coperto auch griechisch und kyrillisch ausgebaut. Was waren die Beweggründe dafür? Welche Schwierigkeiten/knifflige Stellen gab es dabei?

Die erste Version hatte, wie ihr analoges Vorbild, nur Versalien und Zahlen. Als ich nun 2012 wieder in Paris arbeitete, wollte ich diese Version weiterentwickeln und endlich die passenden Minuskeln dazu entwerfen. Gleichzeitig hatte ich angefangen mich für das kyrillische und griechische Schriftsystem zu interessieren und versuchte das Gelernte mit der Gestaltung entsprechender Lettern umzusetzen. Da ich weder der russischen noch der griechischen Sprache mächtig bin, begleitete mich während des gesamten Gestaltungsprozesses das  irritierende Gefühl, ein Analphabet zu sein.

Warum hast du dich für den Recline-Schnitt entschieden?

Da sich bei dieser Schrift das Generieren von unterschiedlichen Gewichten stark auf den Charakter auswirken würde, war es aus meiner Sicht nicht sinnvoll diese weiter auszubauen. Dennoch legte ich Wert darauf ein abgeschlossenes Schriftsystem anbieten zu können, um dadurch den Anwendungsbereich zu erweitern. Durch die beiden zusätzlichen Schnitte Coperto Italic und Coperto Recline hat man nun die Möglichkeit typografische Akzente zu setzten oder sie zur Auszeichnung im Mengensatz zu nutzen.

Wo siehst Du Coperto künftig im Einsatz?

Die Coperto eignet sich aus meiner Sicht sehr gut für den Einsatz im Editorial Bereich, wo die vielen OpenType Features interessant zur Anwendung kommen könnten. Aber auch für die Nutzung als Wegleitsystem wäre sie durch ihre beiden Sets an Pfeilen gut geeignet. Und weil ihr Vorbild für den Einsatz als Klebebuchstabe konzipiert wurde, kann ich mir gut vorstellen, dass sie weiterhin als solcher eingesetzt wird. Ich persönlich würde sie natürlich am liebsten auch in Zukunft als Beschriftung von Schiffen, Bars und Restaurants sehen. 

Wer Coperto testen möchte, kann sich die Free Trial Version herunterladen.

Coperto


Foundry: Milieu Grotesque
Designer: Alexander Colby
Veröffentlichung: September 2013
Format: OpenType, Webfonts über Fontdeck
Schnitte: Regular, Italic, Recline
Preis pro Schnitt: CHF 99,-
Preis Familie: CHF 199,-

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