Cuba – The Sunny Side of Socialism?
Jules Valeron ist ein Fotograf, den wir euch anlässlich unserer neuen Ausgabe des Slanted Magazins #21: CUBA – The New Generation präsentieren wollen. Die Fotos von Jules Valeron zeigen unzensierte Eindrücke aus dem alltäglichen Leben Kubas. Sie wirken fast wie Schnapschüsse. Sie beinhalten die unterschiedlichsten Szenarien, die einem auffallen können, wenn man mit sensiblem und aufmerksamen Blick durch die Straßen geht.
Ich habe diese Bildstrecke “Cuba – The Sunny Side of Socialism?” genannt, es geht um meine persönlichen Eindrücke dieser karibischen Insel mit all ihren Gegensätzlichkeiten und der Exotik. Ich habe versucht, das Gefühl, in die Vergangenheit zu reisen, durch eine Retro-Ästhetik zu unterstreichen.
Jules Valeron im Interview
Wie bist Du zur Fotografie gekommen?
Auslöser war mein Umzug nach Berlin, die Stadt mit all ihren Kontrasten, die Architektur und der ständige Wandel in der Stadtlandschaft haben mich dazu animiert meine visuellen Eindrücke festzuhalten.
Welche Themen interessieren Dich am meisten in Deiner Arbeit bzw. wie wählst Du Themen aus?
Ich halte gerne Eindrücke von Reisen und Spaziergängen fest, Architektur, insbesondere die 30er Jahre und Nachkriegsmoderne, Schattenspiele, Spiegelungen, charismatische Menschen, Kontraste, allgemein schöne Sachen.
Wie kam es zu der hier vorgestellten Fotoserie?
Durch einen Urlaub auf Kuba
Was hat Dich an Kuba besonders beeindruckt?
Dass auf dieser Insel die Zeit stehengeblieben zu sein scheint, der Kommunismus und seine Auswirkungen, das Gemeinschaftsgefühl und die Entspanntheit in Berufsleben und Alltag, die politische Propaganda, die im Stadtbild die Werbung der westlichen Länder ersetzt, die kolonialen Gebäude die in Würde vor sich hin altern, die allgegenwärtige Musik, die schicken Oldtimer ...
Mit welchem Equipment fotografierst du?
Meistens mit der Nikon d300, manchmal mit Teleobjektiv, neuerdings auch mit dem Smartphone.
Künstler oder Techniker?
Ich sehe mich als Jäger und Sammler, würde eher zum Künstler tendieren da ich gerne meine eigene Vision der Dinge, meistens spontan, darstellen möchte und kein Perfektionist in Sachen Technik bin.
Wer inspiriert Dich? Gibt es Vorbilder?
Ich liebe Saul Leiter wegen seiner Farben und Kompositionen, die Ausstellung von Margret Bourke-White im Gropius-Bau hat mich sehr inspiriert, Cartier-Bresson natürlich, David Hamilton, Jeanloup Sieff, außerdem Filme, Musik und Design.
Gibt es Webseiten/Portale zum Thema Fotografie, die Du regelmäßig besuchst?
ffffound, Pinterest. Aber ich habe mich in den Wintermonaten zu viel vor dem Rechner rumgetrieben und möchte jetzt wieder mehr Inspiration draussen in der realen Welt finden. Und hier in Berlin gibt es so viele fantastische Ausstellungen, gerade auch im Foto-Bereich.
Welche Magazine liest Du?
Slanted natürlich! Und alte Ausgaben der französischen «Photo».
An welchen Projekten arbeitest Du gerade? Wie geht es weiter?
Ich verkaufe Postkarten mit Berlin-Motiven an Museums-Shops und Kunstbuchhandlungen, dieses Geschäft möchte ich ausbauen. Ich arbeite an einer Serie mit Dia-Projektionen (pst, noch streng geheim!) und portraitiere Freunde aus meinem künstlerischen Umfeld. Außerdem treibe ich mein musikalisches Projekt, den Coconuts-Club voran. Es handelt sich um eine Art Space-Soapera, ein Science-Fiction Konzeptalbum bei dem ich neben der Musik auch ein ganzes Universum konzipiere und mit unterschiedlichen Künstlern aus verschiedenen Bereichen zusammenarbeite.
Es wird mir also so schnell nicht langweilig!
coconutsclub.bandcamp.com
julesvaleron.com
Bio
Geboren in Heidelberg
Wiedergeboren in Berlin
Tätig als freiberuflicher Fotograf und Musiker
Februar 2010 Ausstellung “Cuba – The Sunny Side of Socialism?” in der West Berlin Gallery
www.julesvaleron.com
www.julienvalle.photodeck.com
www.coconutclub.bandcamp.com
(Jules Valeron)