Fr, 20 Uhr: Vortrag von Marian Bantjes
Marian Bantjes Vortrag begann mit ein paar ungewöhnlichen Bildern - Kurt Weidemann mit heruntergelassener Hose auf der Toilette und Stefan Sagmeister auf einer Wiese mit 3 nackten, jungen Frauen. Was sagt das Bild über die Personen aus? Welches Image wird erstellt?
Bantjes lebt und arbeitet auf einer kleinen Insel vor der Westküste Kanadas. Angefangen hat sie als Buchsetzerin - diesen Job verdankt sie mehr oder weniger dem Schicksal, wie sie im Nachhinein rekapituliert, denn eigentlich wollte sie nur wechselgeld für den Bus, als sie in einen Buchladen ging, der zufällig eine Setzerin suchte.
"Ich verbringe viel Zeit damit, herauszufinden, wer ich bin, woher ich komme und wohin ich gehe. Ich betrachte meine Arbeit, betreibe Selbstanalyse und versuche, Einflüsse nachzuvollziehen, denen ich unterliege. Ich entdecke, was wertvoll ist, was mich dauerhaft interessiert und wie sich das in meinen Vorstellungen von der Zukunft einbettet", so Marian Bantjes über das eigene Image.
Vielleicht war das auch der Grund dafür, dass sich Bantjes von ihrem alten Beruf trennte und einen Neuanfang wagte. Wie wir mittlerweile wissen, hat sich dieser gelohnt, auch wenn es 1,5 Jahre dauerte, bis die ersten aufträge und der Erfolg einsetzte.
Bantjes ist besessen von Mustern, Typografie, die sich darin verliert, Handarbeit, Ordnung und Struktur. Ihre Arbeiten sind nicht willkürlich, alles hat einen Sinn - jedes Werk besteht aus "Drops", etwas, das sich aus dem großen, ganzen löst, 3-fachen Wiederholungen und Mustern, die Typografie generieren. Sie arbeitete bereits mit Stefan Sagmeister, für die TypeCon, einen Laden in der 5th Avenue und viele mehr.
"Ich generiere das Muster meines Lebens", endete der Vortrag.
Arbeit für Sagmeister