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Friedensansichten

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Endlich ist es soweit: der erste öffentliche Aufruf findet statt! Ein Projekt, das mir sehr am Herzen liegt, startet nun annähernd synchron in verschiedensten Foren der Welt. Ich hoffe auf Eure zahlreichen Beiträge zur ersten Phase, welche parallel von einer internen, kunsthistorischen Recherche begleitet wird.
Angestrebt sind (nach drei weiteren Phasen) sowohl Ausstellung als auch eine umfangreiche Publikation. Bitte beachtet die Deadline vom 15. November. Nähere Infos jederzeit und gerne bei mir oder Karin Prätorius.

Danke für's Weiterleiten!

Zum Pdf-Download deutsch/ englisch (unter EXTRAS!)

Ist Frieden die Abwesenheit von Krieg oder umgekehrt? Frieden und Krieg tragen heute beide Helme – nach Farben unterschieden. Selbst Friedensforscher thematisieren eher Krieg und Konflikt. Zugleich gewinnen Militär- und Polizeieinsätze, exekutive Maßnahmen gegenüber legislativen weltweit an Selbstverständlichkeit – Sonderkommissionen, Ausnahmezustände, Kriege. Krieg steht nach dieser Logik auf der Seite des pragmatischen Handelns, des Realitätssinns und der Menschenkenntnis. Und Frieden ist danach das Utopische, Naive, etwas für Kinder und andere, die nichts von der Welt verstehen. Für diese Aufteilung gibt es höchst unfriedliche Gründe und Interessen. Jedenfalls versteht sie sich nicht von selbst. Sie fortzuschreiben in unserem Darstellen und Vorstellen heisst, an der kriegsbereiten Friedlosigkeit mitzuwirken.

Wie sehen Vorstellungen, Darstellungen, Bilder, Zeichen aus, die den Friedensansichten die Kraft geben, derlei Festschreibungen und Reduktionen zu durchbrechen? Wie können BildproduzentInnen verschiedener Disziplinen - Design, Medien, Kunst, Wissenschaft etc. - ihre Ausdrucks- und Wirkungsmächtigkeit aufwenden, um die politische und gesellschaftliche Sprengkraft von Friedensansichten zu entfalten? Es gibt viel, zu viel Anlaß diesen Aufruf auszubringen und den wirkungsvollen Nachweis zu erbringen, dass die Friedensfrage sich nicht mit der Abwesenheit von Krieg und nicht mit der Instrumentalisierung bis zum Kriegsgrund befrieden lässt. Wir folgen, wie sonst, der Erfahrung, dass die Macht der Bilder Realitäten schafft – geleitet aber von dem politischen Anliegen, mit der bildlichen Repräsentation den öffentlichen Diskurs neu zu befördern.

Wir rufen Sie auf, uns Ihre unterschiedlichen bildnerischen Positionsnahmen, eben Ihre Friedensansichten zu schicken. (Deadline 15.11.2006)

Design2context, Institut für Designforschung der hgk z
Ruedi Baur, Clemens Bellut, Vera Kockot, Karin Prätorius, Chris Steurer

Kontakt: safemail('karin.praetorius','hgkz.ch')
T +41 43 446 62 02 / F +41 43 446 45 39
Hafnerstr.39, Postfach, CH-8031 Zürich 5
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