Frutiger verbessert Frutiger
Adrian Frutiger und der künstlerische Leiter von Linotype, Akira Kobayashi, haben gemeinsam eine der populärsten Schriften neu herausgebracht. Die Neue Frutiger ist eine stark verbesserte und erweiterte Version des Klassikers von 1976, dessen Urversion der Schweizer Schriftengestalter für den Neubau des Pariser Flughafens Roissy Charles de Gaulle entworfen hatte.
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Neue Frutiger mit verfeinertem Satzbild, Zeilenfall und Lesbarkeit
Für die Neue Frutiger haben die beiden Designer vor allem die Lesbarkeit, den Zeilenfall und das Satzbild der Schrift überarbeitet. Die ursprünglich für Beschilderung entworfene Schrift eignet sich damit auch für kleine Schriftgrößen. Dabei haben die Designer darauf geachtet, dass sich die Neue Frutiger harmonisch mit den vorhandenen Schnitten der Frutiger ergänzt: Beide Schriftfamilien und die Frutiger Serif haben die gleichen Buchstabenhöhen. Bei der Neuen Frutiger haben Frutiger und Kobayashi die Restriktionen der alten Setzverfahren abgeschnitten, welche in die bisherigen digitalen Versionen der Frutiger übernommen wurden.
Lesbar auch in kleinen Größen
Alte Setzverfahren legten dem Schriftdesign technische Beschränkungen bei der Zurichtung der Zeichen auf. Zurichtung bezeichnet die Vor- und Nachbreite der Buchstaben, die den Abstand zwischen den einzelnen Buchstaben definiert und damit den Grauwert sowie die Lesbarkeit der Schrift bestimmt. Da diese Limitierung beim digitalen Schriftsatz wesentlich feiner ist, haben Frutiger und Kobayashi die Zurichtung bei der Neuen Frutiger optimiert. Dadurch verfügt der neue Entwurf über einen ausgeglichenen und gleichmäßigen Zeilenfall.
Im Vergleich mit der ursprünglichen Schrift sind auch die Schnittpunkte der Schriftbalken bei der Neuen Frutiger leicht eingeschnitten. Diese Änderung verhindert ungewollte Anfettung an den Schnittpunkten und verbessert die optische Qualität der Schrift vor allem bei kleinen Schriftgrößen. Die Fetten von Copyright-, Trademark und At-Zeichen wurden verringert, was ebenfalls zur Lesbarkeit in kleinen Punktgrößen beiträgt. Alle Schnitte enthaltenen neben den Tabellenziffern auch Proportionalziffern.
Die Neue Frutiger-Familie besteht als eine der wenigen Schriftfamilien auf dem Markt aus zehn verschiedenen Strichstärken mit einem entsprechenden Italic-Schnitt. Alle Schnitte enthalten verschiedene Hinweispfeile in der jeweiligen Strichstärke, die auf einer Skizze von Adrian Frutiger basieren. Der Zeichensatzausbau unterstützt mehr als 60 auf dem lateinischen Alphabet aufbauende Sprachen. Die Neue Frutiger ist Teil der Platinum Collection von Linotype und im OpenType Pro-Format verfügbar.