Kris Sowersby: Weine und Schilder.
Kris Sowersby ist Typograf aus Neuseeland, er leitet dort die Klim Type Foundry, Schriften sind Feijoa, National, Meta serif, Unit slab. Seine Schriften kombinieren historisches Wissen und handwerkliches Können. 2010 wurde Sowersby mit dem Titel ADC Young Gun ausgezeichnet. Klim Type Foundry verkauft ihre Fonts ausschließlich über Village.
Kris Sowersby wird angekündigt mit den Worten: We asked him, why typedesign? And he answered: Simple: Love. Er erzählt wunderbar lässig von seinen Schriften, aber man merkt sehr genau, wie wichtig ihm seine Arbeit ist und dass er nur genau diese Arbeit machen will.
(Zuerst zeigt er uns schnell einige Eindrücke von Neuseeland, wir sind ja so weit weg hier! Verrückte Tiere, die zu Logos von riesigen Konzernen werden, dürfen da nicht fehlen.) Dann zu seiner Arbeit. Er wurde von einer Agentur beauftragt, das Weinlogo Hardys zu modernisieren und danach eine komplette Schrift dazu zu entwickeln. Das Logo war einfach zu erledigen, sagt er. Für die Schrift startete er eine große Recherche, er analysierte die Serifen aus den bestehenden Logo-Buchstaben und suchte sich dann passende historische Schriften dazu. Hier entdeckte er faszinierende Details, wie Serifen, die er "Elvislocke" nennt oder ein ungewöhnlich gebogenes Versal-O und ähnliches. Ergebnis ist die Schrift Domaine.
Berliner Straßenschilder inspirierten ihn zu zwei weiteren Schriften. Er stellte schnell fest, dass es eine bestehende Schrift ist, die verwendet wird und vergrößerte seinen Fokus, er beschäftigte sich nun mit geometrischen, konstruierten Schriften. Er recherchierte wieder ausführlich und verglich viele Schriften in ihren Details miteinander und stieß dabei auf interessante optische Korrekturen. In diesem Zusammenhang erwähnte er natürlich die Interstate, die DIN, die Erbar und die Futura. Vor allem in den Alternate-Schnitten fand er Details, die die Schriften wärmer und weicher machen, weniger technisch. Aus der Sammlung dieser Details entstanden die Schriften Metric und Calibre.