Magazin über Orte No. 5
Nachdem wir die Tatort-Ausgabe des Magazins über Orte angekündigt haben, stellen wir sie auch mit ein paar Bildern und einem Interview vor.
Nach den Themen Küche, Alexanderplatz, Park und Schreibtisch ist dies die fünfte Ausgabe des Magazins, das sich als Sammlung verschiedener Perspektiven von unterschiedlichen Autoren zu einem Ort versteht.
Die Fragen wurden gemeinsam beantwortet von den drei Machern:
Elmar Bambach (Fotografie)
Julia Marquardt (Fotografie)
Birgit Vogel (Grafik)
Gebt uns bitte ein paar Informationen über Euch oder die Firmen, für die Ihr arbeitet.
Wir haben gemeinsam in München Fotografie studiert. Zur Zeit leben und arbeiten Elmar Bambach und Julia Marquardt als Fotografen und Birgit Vogel als Grafikerin in Berlin. Seit 2007 geben wir »Ein Magazin über Orte« heraus.
Welche Bedeutung hat für Euch Design?
Für uns steht die Gestaltung nicht im Vordergrund. Es geht vielmehr um das Zusammenspiel zwischen Form und Inhalt, wobei die Form oft aus dem Inhalt entwickelt wird. Gleichzeitig soll eine gestalterische Linie erkennbar bleiben.
Könnt Ihr uns eine kleine Beschreibung Eure Arbeit geben?
In »Ein Magazin über Orte« werden Arbeiten von verschiedenen Autoren aus den Bereichen Fotografie, Zeichnung und Text versammelt. Jede Ausgabe beschäftigt sich mit einem anderen Ort, wie zum Beispiel Küche, Schreibtisch oder Tatort.
Warum habt Ihr diese Arbeit gemacht? Wie seid Ihr auf die Idee gekommen? Was steckt dahinter? Was möchtet Ihr mit Eurer Arbeit erreichen/aussagen?
Schon während unseres Fotografiestudiums hatten wir die Idee zu einem eigenen Magazin, in dem wir unsere eigenen Arbeiten und andere Arbeiten die uns interessieren, wünschen würden – möglichst ohne Kompromisse wie Werbung und dergleichen. Später haben wir die Idee eines Magazins mit »Ein Magazin über Orte« wieder aufgegriffen und festgestellt, dass es interessant wäre, sich nicht nur auf das Medium Fotografie zu beschränken, sondern auch Zeichnung, Malerei und Text zu integrieren. Als übergreifendes Thema haben wir Orte gewählt. Uns interessieren Orte, da sie Spuren zeigen, Geschichten erzählen und die Zeit spürbar werden lassen. Direkt und indirekt erzählen Orte auch über den Menschen. Dabei ist für uns der Alexanderplatz in Berlin genauso ein Ort wie Küche oder Schreibtisch. Die Themen werden von uns intuitiv ausgewählt. Mit der Themenwahl möchten wir ein möglichst breites Spektrum aufzeigen. Das Magazin sehen wir als Forum sowohl für unbekannte als auch für etablierte zeitgenössische Künstler. Deren Arbeiten werden im Magazin gleich berechtigt nebeneinander gezeigt. Sie sollen im Heft voneinander profitieren und sich ergänzen. Überraschendes, Abseitiges, aber auch das Nahe liegende stellt den jeweiligen Ort vor. Der Betrachter erfährt durch die Zusammenstellung die unterschiedlichen Blickwinkel und Perspektiven. Er erschließt sich den thematisierten Ort durch das Blättern im Heft.
Worauf an Eurer Arbeit seid Ihr besonders stolz? Was gefällt Euch persönlich am besten? Gibt es irgendein interessantes oder außergewöhnliches Detail? Oder was ist an Eurem Werk ganz besonders?
Besonders wichtig sind uns der angemessene Umgang mit den präsentierten Werken und die zurückhaltende, auf den Inhalt bezogene Gestaltung. Wir freuen uns darüber, dass dies die Autoren schätzen und gerne mit uns zusammenarbeiten. Zwei gestalterische Details, die wir besonders mögen, sind das Papier und die Ringösen-Bindung, die zum Sammeln und Aufbewahren der Hefte anregt. Beides unterstützt für uns den Charakter des Magazins.
Arbeitet Ihr eher darauf los oder gibt es lange Konzeptionsphasen?
Jede Ausgabe beginnt für uns mit der Suche nach dem geeigneten Ort. Zu diesem Ort recherchieren wir passende Arbeiten, fragen gezielt Autoren an und wählen aus eingesandten Arbeiten aus. Entscheidend ist dann bei der Zusammenstellung die richtige Balance für das Heft. Diese Konzeptionsphase, dieser Prozess nimmt die meiste Zeit in Anspruch.
Wie lange hast Du an Deinem Werk gearbeitet?
Wir machen das Magazin seit 2007. Seitdem erscheint es regelmäßig halbjährlich.
Was sind Eure Pläne für die Zukunft?
Wir möchten das Magazin gerne weiterentwickeln und noch über möglichst viele Orte erzählen. Wir hoffen, dass das möglich wird, indem wir Unterstützer und Förderer finden, die wir für unser Magazin und das Konzept begeistern können.