Omarillo
Nun startet Omarillio im Sommer 2009 ins dritte Jahr und in Zeiten der Krise auch ohne Finanzstrom. Mit dem Grundgedanken der »Transformation« steht Omarillio zum ersten Mal unter einem einheitlichen Thema, dass die verschiedenen Bereiche aus Kunst und Kultur miteinander verbindet. Neben der künstlerischen und strukturellen Weiterentwicklung, geht es Omarillio 2009 darum, sich einem erweiterten Publikumskreis näher zu bringen.
Seit dabei! Omarillio braucht Eure Unterstützung! Als bauende Kraft, als interessierter Besucher, als tanzendes Publikum, als Teil der Transformation für Alle.
Das Licht geht an!
9.- 19. Juli
4 Tage »Summary 09«, Rundgang der Bauhaus-Universität Weimar mit einer schlagfesten Abschlussfeier am Sonntag 12. Juli 7 Raumfüllende Installationen mit einer eineinhalbwöchigen, augenverwöhnenden Ausstellung
21.- 26. Juli
2 Abende delikatESSEN, eine außergewöhnliche Koch-Inszenierung mit dem Schweizer Spitzenkoch Victor Imfeld
3 Abende Schweizer Filmprogramm erster Güteklasse, zusammengestellt vom Schweizer Studiokino Qtopia Kino+Bar
1 Abend rollenvertauschte Video-Karaoke-Nacht
1 Abend tanzende Nacht der Favoriten
1 Abend bezaubernde Open-Stage-Nacht
Genau wie ein gutes Essen, lebt Omarillio von der Verschiedenheit der Zutaten. Und genau wie bei einem guten Essen, entfalten die einzelnen Komponenten ihr volles Potenzial erst in der raffinierten Vermischung. Für die beiden Eröffnungsabende des Omarillio Festivals 2009 verwandelt sich die Rauminstallation »Cycle Study« im Gaswerk Weimar in ein farbenfrohes 16 Punkte Gault et Millau Restaurant und tischt seinen Gästen ein Sechs-Gänge-Menü für alle Sinne auf.
delikatESSEN findet zweimalig am 21. und 22. Juli von 19.30 bis 23.00 Uhr im Gaswerk Weimar statt. Unsere Gäste erwartet ein exklusives Sechs-Gang-Menü, inklusive Getränken, Rauminstallation, Spitzenkoch, Schauspiel, Musik- und Viedeoperformance mit Rundumservice. Sichert euch einen der begehrten Plätze, es gibt noch Ticktes für »delikatESSEN«.
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Ramon Gredene, künstlerischer Leiter von Omarillo, im Interview:
Slanted: Seit wann gibt es Omarillo, wie ist es entstanden?
Der Wortklang »Omarillio« fand sein Ursprung in einem Bargespräch über eine 87-jährige Frau namens Oma Rillio. Zeitlebens schenkte sie HP Großmann, dem Besitzer der Gaswerk Design- und Projektwerkstatt, Geld um damit den Aufbau der Projektwerkstatt zu unterstützen. Dieser Oma zu ehren entstand der Grundgedanke Omarillio. Eine verrückte Zirkusparty unter studentischen Freunden fügte das Zirkusdach hinzu, dann ging es los.
Infolge tauchte Omarillio mit Planwagen, leckerem Essen und einer Saftbar im Gepäck zum ersten Mal beim Weimarer Seifenkistenrennen, dem Spacekidheadcup 2007 auf. Liebe und Wahnsinn waren die Triebkräfte einer Gruppe von Freunden, die im Sommer 2007 das Gaswerk Weimar für eine Woche lang mit selbst gebauten Kulissen in eine bizarre Zirkuslandschaft verwandelten.
Nach dem überraschenden Erfolg des Festivals war klar, dass der Zirkus auch im nächsten Jahr gastieren sollte. Um einige Erfahrung und Fördermittel reicher, wurde 2008 aus Omarillio ein dreiwöchiger Festakt, der unter dem Motto »Einer für Alle« die verschiedenen künstlerischen und kulturellen Bereiche Musik, Tanz, Theater und Film mit Workshops, Ausstellungen und Partys zu einem Ganzen verschmelzen ließ.
Slanted: Du bist künstlerischer Leiter dieses Projektes. Wie gehst du vor? Wie entsteht das Programm.
Künstlerischer Leiter heisst bei Omarillio der Strippenzieher im Hintergrund. Er trommelt die Mitstreiter in die Manege, kümmert sich um Förderungen seiner eigenen Großinstallationen und legt die Grundsteine für die Ausrichtung des Festivals. Bis auf die Koch-Inszenierung »delikatESSEN« und das Schweizer Filmprogramm entstand das Programm in gemeinsamer Diskussion und vor allem in Abstimmung mit Kai und Timm, meinen beiden Partnern von YouAreWatchingUs.
Mit dem Grundgedanken der »Transformation« steht Omarillio zum ersten Mal unter einem einheitlichen Thema, dass die verschiedenen Bereiche aus Kunst und Kultur miteinander verbindet. Somit haben alle Raum-Installationen und Programmpunkte, als auch das Konzept »delikatESSEN«, welches ein gehobeneres kunstinteressiertes Publikum anspricht, eine gemeinsame thematische Grundlage. Angesichts der letztjährigen Nomination des KulturSPIEGEL zur »Besten Trendmarke des Jahres 2008« erschien mir dies als wichtiger Schritt: Öffnung und aktuelle Bezüge zum notwendigen Wandel unserer Kultur im Angesicht der verendenden Welt mit ihrer Sinn- und Finanzkrise.
Slanted: Welches sind die Erfahrungen, die du dir am liebsten gespart hättest?
Jedes Projekt hat Höhen und Tiefen und jede Zusammenarbeit mit mehreren Personen entwickelt Reibungspunkte, die zeitweise zu Diskrepanzen führen können. So lange man das gemeinsame Ziel jedoch nicht aus den Augen verliert, empfinde ich Reibung als fruchtbaren Boden für andersartige Ideen. Alles bringt weiter …
Slanted: Du bewegst dich zwischen Musik, Kunst, Performance und Grafik und noch vielen anderen Aktivitäten? Was interessiert dich am meisten. Wo siehst du dich in ein paar Jahren?
Multidisziplinäre Arbeitsweisen fordern heraus und bilden in sich bereichernde Verknüpfungs- und Überschneidungspunkte. Der gemeinsame Schaffensprozess und die daraus entstehenden Synergien interessieren mich. Zusammen ein Ziel zu erreichen hat etwas großartiges, da man die Erfolge teilen kann.
Ob Grafik, Kunst oder Performance, das Suchen und Finden einer Essenz, die Fokussierung der Formsprache auf dessen Symbolik scheint mir wesentlich. Auf die Projekte bezogen bedeutet dies Zeit zu haben und Arbeiten die man verfolgt mit Liebe und Hingabe umzusetzen. Qualität gewinnt, auf allen Ebenen. Nach sieben Jahren in Deutschland kehre ich Ende Jahr in die Schweiz zurück. Und da jeder Umzug ein Neustart in sich birgt, freue ich mich auf frischen Wind in den Segeln …
Slanted: Was wird aus Omarillo in 2 Jahren?
Omarillio ist pure Liebe zur Schaffenslust und so lange diese nicht versiegt, wird das Projekt weiterleben. Meine Vision sieht das Projekt als reisendes Gut – Omarillio auf Rädern – einmal hier, einmal dort, immer neu. Aus künstlerischer Sicht wünsche ich mir, dass sich Omarillio sukzessiv weiterentwickelt und zu einem weitreichenden Treffpunkt avanciert, der international verbindet und Menschen im gemeinsamen Schaffensprozess vereint.
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Und hier ein paar Bilder vom Aufbau ...
... und vom vergangenen Festival 2008!