Sa, 11 Uhr: Vortrag von Studio Vier5
Das Studio Vier5 kam mit Hund und Assistentin auf die TypoBerlin, um über Images, Positionen, ihre Arbeit und Entwicklung zu sprechen. Recht gut besucht startete heute Morgen in der TypoShow, dem kleineren Typosaal, der Vortrag.
Zuallererst hingen sie zwei große Plakate auf. "Image ist alles" stand auf dem einen, www.vier5.de auf dem anderen. Sie setzten sich an den mit roten Rosen geschmückten Tisch und Marco begann Vier5 vorzustellen, während sein Hund auf einem zusätzlichen Stuhl Platz nahm.
Das Image von Vier5 habe vor 20 Jahren begonnen, die Grundsteinlegung sozusagen. Kennengelernt haben sich die beiden Grafikdesigner an der Hochschule für Gestaltung Offenbach, an der sie beide studierten. Danach das erste eigene Büro, finanziert durch Freelancing nebenbei. Ende 2001: Umzug nach Paris. Kein Job, keine Kunden, keine Ahnung, was sie erwarten würde. "Wir haben keine Aquise betrieben, die Auftraggeber sind vom Himmel gefallen", so Marco, der übrigens den ganzen Vortrag alleine hielt und nur immer mal wieder kurz bei Achim kleinere Details nachfragte.
"Ein Designer ist nie arbeitslos, man hat nur manchmal kein Geld." Mit diesem Grundsatz strebten sie in Paris nach persönlicher Freiheit und Verantwortung für sich selbst und schafften es nach einiger Zeit, große Jobs an Land zu ziehen.
So gestalteten sie z.B. das Leitsystem der letzten documenta in Kassel, obwohl sie den Machern der documenta als Entwurf nur einen schwarzen Holzklotz präsentierten. Ein dreiviertel Jahr später bekamen sie die Zusage und zogen für die Arbeitsphase nach Kassel.
Marco betonte immer wieder, dass es besonders wichtig für Vier5 gewesen sei, sich selbst zu positionieren. So ziehen beide bei Vorträgen immer ordentliche Hemden an, versenden grundsätzlich keine Fotos von sich selbst und erwarten bei Vorträgen stets Pflanzen auf der Bühne.
"Das Image ist Positionierung und geht über das ganze Leben", so Vier5. Ich fand die beiden heute sehr sympathisch und war nicht enttäuscht (wie viele andere Typobesucher), dass sie keine Bilder von ihren Arbeiten gezeigt haben.
Auf Wunsch von vier5 verzichten wir auf Abbildungen des Vortrags.