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Strichwerk Magazin

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Vor einigen Wochen wurde ich von Agnes Berreth gefragt, ob ich ihr ein Interview zum Thema Pluszeichen geben wolle. Grund dafür war unter anderem das Plus, das sich aus der Punze der verwendeten Schrift auf dem Cover von Slanted #7 ergeben hatte. Sie erzählte mir, dass es sich um ihre Bachelorarbeit handele, in der sich ausschließlich diesem Zeichen widmen wolle.

Nun ist das Magazin gedruckt und Ausgabe 1 abgeschlossen. Agnes schreibt zu ihrer Arbeit folgendes:
Strichwerk entführt den Leser in die Welt der Zeichen, in die Welt der multitalentierten Zeichen, und lässt Facetten von Zeichen erkennen, die seither kaum oder gar nicht wahrgenommen wurden.

Die Erstausgabe von Strichwerk behandelt das Pluszeichen, ein wahres Multitalent, klein, einfach und so facettenreich. Neben der Magazingestaltung bilden das Fotoshooting mit dem Pluszeichen, die Aufbereitung zeichentheoretischer Inhalte und deren Anwendung auf das Pluszeichen sowie einige Interviews mit Designern, Typographen, Signographen, etc., Schwerpunkte in der Arbeit.

Mehr Infos und das Magazin zum online Blättern gibt es hier:

www.strichwerk-magazin.de
www.agnesberreth.de

Interview mit Agnes Berreth

Slanted: Gib uns bitte ein paar Informationen über Dich und/oder die Firma, für die Du arbeitest.
Ich bin Agnes Berreth, 22. Direkt nach dem Abitur begann ich das Studium Digitale Medienproduktion an der Macromedia München und lenkte in die Fachrichtung Mediendesign ein. In der machte ich diesen Juli 2009 meinen Bachelorabschluss mit der Arbeit >> strichwerk<<.

Slanted: Was ist Deine Grafikdesign Richtung? Wie würdest Du Deinen Stil bezeichnen? Wo liegen Deine Stärken?
Meine Schwerpunkte, die sich die letzten Jahre während des Studiums, deutlich herauskristallisiert haben, sind Corporate und Print. Details und die Arbeit mit Materialien liebe ich. Für jede Arbeit ist mir wichtig, dass sie individuell wird und der Stil zu ihr passt, daher bin ich auch keinen Stil festgefahren und sage alles muss so oder so aussehen. Ich denke, wenn man nicht gerade Illustrator/in ist, kann ein einziger Stil tödlich sein. Ganz klar enthält jede Arbeit meine Note, ob es nun eine typische Farbkombination oder ein illustratives Element oder eine bestimmte Visualisierungsform.

Slanted: Wo arbeitest Du am liebsten?
Auf einem Balkon auf dem ich das Treiben um mich herum beobachten kann und neue Inspiration aus der Umwelt ziehen kann.

Slanted: Was inspiriert Dich?
Natur spielt eine große Rolle. Obwohl das Münchner Stadttreiben brachte mich auf die Bachelorarbeitsidee mit dem Pluszeichen. Ich liebe es also bunt und auch ruhig, um Inspiration zu bekommen.

Slanted: Welche Bedeutung hat für Dich Design?
Design kann anderen Menschen ein Lächeln auf die Lippenzauber, es kann so viele unterschiedliche Emotionen und Reaktionen hervorkitzeln, das liebe ich an Design.
Design ist für mich daher Leidenschaft und Beruf.

Slanted: Kannst Du uns eine kleine Beschreibung Deiner Arbeit geben?
Mit >>strichwerk ‚multitalente hautnah‘<< habe ich inspiriert vom Pluszeichen, das auch Thema der Erstausgabe ist, ein Magazin entwickelt und gestaltet. >>strichwerk<< gibt multitalentierten Zeichen Raum, all ihre Facetten visuell und inhaltlich verständlich auch für nicht Zeichentheoretiker nachzuvollziehen. Im Mittelpunkt steht der Gedankengang, ob das behandelte Zeichen, das Plus ein Multitalent ist. Das Pluszeichen mit seinen zahlreichen Bedeutungen, mehr, Erweiterung, Zusatz, Vorteil, ‚und‘, positives Zeichen, … kann in allen Lebensbereichen und von allen Menschen angewandt werden. Es ist ein Zeichen ohne Sprachbarrieren und das sind nur wenige Gründe, die es zu einem Multitalent machen. Zeichen sind Grundlage für Kommunikation und vor allem sind sie Handwerkzeug für Designer und Typografen. Oft wissen wir viel zu wenige über sie, daher bildet >>stirchwerk<< einen Lückenfüller in der Sparte der Kreativmagazine. Oft kann es helfen zum Kern der Gestaltung zurückzukehren um Neues zu erkennen, zu den Zeichen.

Slanted: Warum hast Du diese Arbeit gemacht? Wie bist Du auf die Idee gekommen? Was steckt dahinter?
In erster Linie um die Fähigkeiten in meiner Abschlussarbeit zu präsentieren, die ich während des Studiums besonders ausprägen konnte. Außerdem finde ich Typografie faszinierend und Editorial Design ist eine besondere Herausforderung für mich, die ich in Angriff nehmen wollte. Die Idee kam mir nach intensiver Beobachtung meiner Umwelt, dabei fiel mir auf, das in zahlreichen Bereichen und Formen und auf Produkten und auch Natur, die Plusform enthalten ist oder absichtlich platziert wurde.

Slanted: Was möchtest Du mit Deiner Arbeit erreichen/aussagen?
Mit der Arbeit werden die Leser für das jeweilige Zeichen geimpft und schauen in Zukunft genauer auf Zeichen in ihrer Umwelt und deren Talente. Wir brauchen eine gemeinsame Basis und Verständnis von Zeichen, um besser kommunizieren zu können. Ein gemeinsames Bewusstsein.

Slanted: Arbeitest Du eher darauf los oder gibt es lange Konzeptionsphasen?
Bauchgefühl ist wichtig in meinen Arbeiten, aber da ich gelernt habe, dass das schief gehen kann, habe ich schnell gesehen, dass Vorüberlegungen und ein gutes Konzept einen schneller zu dem gewünschten Ziel führen. Da für die Arbeit wenige Zeit vorhanden war und viel Recherche zum Thema Zeichen/ Pluszeichen nötig war, habe ich auf ein klar definiertes Magazinkonzept gesetzt, das mir die Fertigstellung des Magazins mit dem recherchierten Inhalt erleichterte und beschleunigte.

Slanted: Wie lange hast Du an Deinem Werk gearbeitet?
Insgesamt hatte ich drei Monate für die Arbeit Zeit.

Slanted: Wer hat Dich betreut und wie hast Du davon profitiert?
Betreut hat mich Prof. Rocholl. Profitieren konnte ich von seiner jahrelangen Erfahrung im Design.

Slanted: Hast Du Deine Arbeit handgemacht (gedruckt, veredelt etc.)?
Die Arbeit ist digital gedruckt. Sie umfasst 96 Seiten. Die Banderole, die das Magazin umschließt, fordert den Leser auf den Plusaufkleber zu nehmen und den Magazintitel selbst zu gestalten. Der Schuber für das Magazin ist handgemacht und in den CD- Farben von >>strichwerk<<. Erstellt mit Graupappe und lila angestrichener Kapa Platte. Das Magazin kann mit einem Satinband aus dem Schuber herausgezogen werden. Das lebensgroße Pluszeichen wurde aus Styropor angefertigt mithilfe eines Styroporschneiders.

Slanted: Was sind Deine Pläne für die Zukunft?
Zuerst einmal möchte ich Beruferfahrung sammeln und in zwei drei Jahren möchte ich dann meinen Master machen, wenn möglich berufsbegleitend. Zuerst werde ich mich meiner brachliegenden Website widmen. Und vielleicht finde ich nebenher Zeit eine weitere Ausgabe von >>strichwerk<< zu gestalten, dann vielleicht für das Apostroph ;)

www.strichwerk-magazin.de
www.agnesberreth.de






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