Technologie im Schriftdesign – ein klarer Favorit?
In den vergangenen Jahren haben sich viele talentierte Grafikdesigner mit Schriftdesign befasst und attraktive und verspielte Schriften entwickelt. Um das volle Potential von Schriftdesign-Software auszuschöpfen, bedarf es jedoch eines echten Profis.
Durch Technologie ist die Zahl der neuen Script-Fonts in den letzten Jahren stark gestiegen. Viktorianische Schriften und die Ästhetik des alten Buchdrucks haben ein Revival erlebt.
Neue Technologien tragen zum Erfolg dieser Retro-Schriften bei. Vor allem, wenn sie die Drucktechniken der damaligen Zeit nachahmen können. Ich habe dies in den vergangenen Jahren besonders bei Designern beobachtet, die OpenType-Technologien verwenden, um ihre Schriften wie ein Abbild von verwittertem Holz oder zerfurchtem Metall aussehen zu lassen.
Dazu möchte nun etwas weiter ausholen und mich bereits im Voraus dafür entschuldigen. Beim Setzen von Lettern aus unterschiedlichen Holz- oder Metallstäbchen entstehen Buchstaben, von denen keiner dem anderen gleicht – eine kleine Rille hier, eine abgenutzte Ecke dort: Jeder Buchstabe ist individuell. Mit OpenType kann man die Schrift je nach Kontext variieren. Buchstabenvarianten werden automatisch innerhalb eines Wortes platziert. So wird der Eindruck einer von Hand gesetzten Schrift vermittelt, bei der sich aufeinanderfolgende Buchstaben nicht ähneln.
Durch OpenType entstehen nicht nur sehr erfolgreiche Retro-Schriften. Die Technologie ermöglicht auch einige tolle Effekte bei Script-Fonts. OpenType fügt automatisch die Buchstabenformen ein, die sich am besten mit dem nächsten Buchstaben verbinden lassen. Beispielsweise kann ein »o« auf harmonische Weise mit einem »t« und einem »s« verbunden werden. So entstehen Schriften, die wie handgeschrieben aussehen.
»Schriftkunst« und Technologie sind auch auf andere Art eng miteinander verknüpft. Mit OpenType können echte Kapitälchen und andere »professionelle« typografische Besonderheiten wie Ligaturen und verschiedene Ziffernsets automatisch ersetzt werden.
Durch diese Zusatzfunktionen entstehen Schriftarten von erstaunlich hoher Qualität und Detailgenauigkeit. In der „Schriftkunst“ geht es meiner Meinung nach darum, Schriften zu entwickeln, die perfekt funktionieren und spezielle Bedürfnisse erfüllen. OpenType bietet die Funktionen, mit denen die Herausforderungen des modernen Schriftdesigns bewältigt werden können.
Fonts, die an die Grenzen modernster Technologien gehen, sehen Sie auf http://www.veer.com/ideas/galleries/liza/ und Beispiele für die Schrift Liza Pro der Foundry Underware auf http://www.veer.com/ideas/galleries/antarctica/gallery.aspx sowie einige Beispiele der wunderschönen Schriften von Alejandro Paul.