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The Arial Press: Happy Birthday, Arial!

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Auch wenn manche sie noch so sehr hassen mögen: Die Arial wird dieses Jahr 20 Jahre alt. Sven Voelker hat dazu gerade zusammen mit einer Gruppe von Studenten ein interessantes Projekt an der Hochschule Burg Giebichenstein veranstaltet.

In Bold und in Holz geschnitten brachte er die Arial vom Bildschirm zurück in die analoge Welt. Anna Ditscherlein und Claude Gerber haben das Projekt in Form eines kleinen Films festgehalten. Die Dokumentation mit einigen der über 350 entstandenen Plakate kann man jetzt auf Youtube anschauen.

Pressetext:

The Arial Press: Happy Birthday, Arial!
Ja, sie wird 20 Jahre alt.

Die Arial wurde von Robin Nicholas und Patricia Saunders zwar schon 1982 für Monotype geschaffen. Damals hieß der deutsche Kanzler Kohl, die sowjetischen Raumschiffe Sojus und Außerirdische trugen den Namen E.T. - und die Arial hieß zunächst noch Sonoran. Acht Jahre später aber, also 1990 und heute vor nunmehr genau 20 Jahren, wurde aus ihr die Arial und damit ein True Type Font, der noch einmal zwei Jahre später zum festen Bestandteil des Microsoft Windows-Pakets wurde. Die Schrift, deren Name frei erfunden ist, deren Form aber ganz und gar nicht, ist heute so omnipräsent und -potent wie kaum eine andere. Und doch, geliebt wird die Arial nicht gerade, ganz im Gegenteil. Typografen hassen sie so sehr, dass sie gar T-Shirts tragen: „Arial is not my type“. Ganz gleich wie man ihre Qualitäten bewertet, mit der Arial ist es wie mit Geldscheinen oder Verkehrsschildern: sie ist überall und sie wird von jedem verwendet.

Eine Gruppe von Studenten in einem Kurs von Sven Voelker an der Kunst- und Designhochschule Burg Giebichenstein in Halle fand nun, es wäre an der Zeit, die synthetische Arial in die analoge Welt zurückzuholen. Sie gründeten "The Arial Press". Hölzerne Lettern treffen auf den öligen Geruch frischer, etwas zu dick aufgetragener Druckfarbe. Zu ihrem zwanzigsten Geburtstag wurde die Arial liebevoll in Holz geschnitten und hunderte Plakate wurden von Hand gedruckt. Anna Ditscherlein und Claude Gerber machten einen kleinen Film dazu und wir sagen: Herzlichen Glückwunsch!

Link zum Video: http://www.youtube.com/watch?v=_4MeCNLIBQc

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