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THE BACK ISSUE #4

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Die deutsche Kurrentschrift ist etwas altes, das doch neu für den einen oder anderen ist. Sie ist etwas Fremdes, das die älteste Generation prägte. Die deutsche Kurrentschrift ist ein Thema, auf dass man sich einlassen muss. Wie kann also eine alte Schrift, die seit Mitte des 20. Jahrhunderts nicht mehr verwendet wird, ins 21. Jahrhundert passen?

Die deutsche Kurrentschrift, die lange neben der Lateinschrift existierte, wurde 1941 durch den Normalschrift-Erlass offiziell verboten. So wird nach und nach vergessen wie man sie schreibt.
Der Ausgangspunkt der Bachelorarbeit war daher, ein Bewusstsein für die deutsche Kurrentschrift zu schaffen. Das Interesse des Lesers an der Schrift, ihrem Stil und dem was sie auszeichnet, soll geweckt werden.

Für die Umsetzung wurde ein Magazinkonzept entwickelt: The Back Issue.
The Back Issue ist ein Magazinkonzept, welches den Blick zurück wirft und Vergangenes als Thema aufgreift. Jede Ausgabe hat dabei einen Themenschwerpunkt. Die Themen beziehen sich dabei hauptsächlich auf den Bereich des Grafik- und Produktdesigns und können sowohl einen gewissen Kult aber auch Vergessenes aufgreifen und darstellen. Hauptaussage von THE BACK ISSUE ist: Design ist nicht zeitlos, aber Altes ist in vielerlei Hinsicht durchaus wertvoll.

Aber zurück zur Fragestellung. Wie passt eine alte Schrift, die kaum mehr jemand lesen oder schreiben kann in die heutige Zeit?
In vielerlei experimenteller Hinsicht. Die Rubrik Aspekte stellt Projekte vor, die zeigen, dass Handschriften, Schriften alter oder anderer Kulturen durchaus in neuen Designs und in den verschiedensten Medien Verwendung finden. Dies bestätigt auch das geführte und abgedruckte Interview mit der Schriftdesignerin Petra Beiße.
Um eine Schrift, wie es die deutsche Kurrentschrift ist, aber adäquat anwenden zu können (oder aber die Normen bewusst zu verlassen) muss man über den Hintergrund, wie sich die Schrift entwickelt hat, welche Eigenheiten sie aufweist informiert sein. Danach liegt kaum noch etwas in Wege zum Stift zu greifen und los zu schreiben ... außer die eigene Hemmschwelle.

Ich habe das Werk zur Zeit bei mir auf dem Tisch liegen und kann nur sagen: sehr schön! Macht echt Spaß, darin zu blättern und ist überhaupt nicht so trocken, wie das Thema am Anfang klingt. Das liegt aber auch an der grafischen Umsetzung von Marina, die auch zur Zeit wieder bei uns im Haus ist, um uns bei der neuen Ausgabe von Slanted unter die Arme zu greifen. Danke, Marina!

Bachelorarbeit
FH Vorarlberg, Österreich
SS 2007
Betreut durch Dipl.-Designerin Monika Schnell
Umsetzungzeitraum (Konzeption bis Umsetzung): 23. April – 18. Juni 2007 (8 Wochen)
Umfang:
Praktische Arbeit: Umsetzung des Themas „die deutsche Kurrentschrift“ im Magazinkonzept THE BACK ISSUE #4; 76 Seiten; Format: 240 x 310 mm.
Theoriearbeit: Gestaltungsbegründung und eine kurze theoretische Einführung über das Vergessen einer Schrift, zweiteres ist ebenfalls Beilage des Magazins; 40 bzw. 10 Seiten.

Arbeit von Marina Kleiner
Kontakt unter www.flamingoworks.at.tf (neue Version und Update gibt’s ab 09/2007)

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