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The Story of Technoviking

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Matthias Fritsch filmte 2001 einen als Technoviking bekannt gewordenen und als Wikinger bekleideten Mann in Berlin. Was als Kunst-Projekt begann hat sich 2007/2008 zum YouTube-Hit entwickelt mit mehreren Millionen Klicks und unzähligen Parodien und Comics im Netz. Nun hat sich der Wikinger von damals gegen Matthias gewandt und ihn verklagt. Vor Gericht geht’s um die Frage, wann ein Film Kunst ist und ob eine Dokumentation den Anspruch hat Kunst zu sein … insofern betrifft das alle Kreativen, vor allem in der aktuellen digitalen Netzkultur. Denn wer hat nicht schon einmal ein Video geliked und geteilt?! Und ihr habt euch sicherlich dabei um die Copyrights gekümmert?

Matthias Fritsch hat nun auf Indiegogo eine Kampagne gestartet, um den Dokumentarfilm, “The Story of Technoviking” zu drehen, und um Unterstützung für sein Filmprojekt zu erhalten. Darüber hinaus geht es aber auch darum, für Internet-Nutzer und Künstler eine Rechtsgrundlage zu schaffen. Der Rechtsstreit mit Technoviking geht übrigens nun an das Berliner Kammergericht.

Free culture!

 [vimeo:67123962]

Matthias schreibt dazu Folgendes:

Liebe Kunstfreunde, Kulturschaffende, Filmemacher und Kollegen,

In einer ernsten und prekären Lage wende ich mich an Euch mit der Bitte um Unterstützung für mein Filmprojekt:
www.indiegogo.com/projects/the-story-of-technoviking/

Die Geschichte des Internet Mem “Technoviking” – tausendfach geremixed, nachgespielt, transformiert und endlos weitergeleitet. Symptomatisch für aktuelle Netzkultur und den Umgang von Bürgern mit Medien im Netz: fast jeder teilt und leitet Bilder, Videos etc. an hunderte von "Freunden" weiter. Fast immer ohne dafür die Rechtslage zu klären. Im Fall meines ursprünglichen Kunstvideos "Kneecam No.1" führte dieses neue Userverhalten zu einem überraschenden und ungeplanten viralen Phänomen und mich in Folge dessen vor kurzem als Beklagter in einem Gerichtsprozess vorm Landgericht Berlin. Der 13 Jahre alte 4-Minüter entstammt einer Serie von experimentellen Filmen, mit denen ich Realität und Wahrnehmung untersucht habe. Vor wenigen Tagen kam ich aus dem Urlaub zurück und habe ich erfahren, dass der Kläger mit dem für ihn sowieso schon vorteilhaft gefällten Urteil immer noch nicht zufrieden ist. Es sollte mich insgesamt schon 15000 Euro kosten. Jetzt bringt er den Fall und damit mich weiter vors Berliner Kammergericht. Noch weiss ich nicht, ob es ihm dabei einfach nur um mehr Geld, das Verbot der vielfältigen Userreaktionen oder beides geht. Eines steht fest: es wird auf jeden Fall noch viel mehr Kosten verursachen, was für mich ein finanzielles und berufliches Desaster bedeutet.

Das gesellschaftliche Thema dahinter, unsere aktuelle digitale Netzkultur und wie wir uns darin bewegen, betrifft uns alle! Es muss verhandelt und diskutiert werden in einem gesellschaftlichen Prozess, der nicht durch Gerichte gelöst werden kann. Was dabei herauskommen kann hat schon das letzte Urteil gezeigt, welches ein Kunstverständnis der Richter an den Tag legte, das aus einer Zeit vor 100 Jahren zu stammen scheint mit Begründungen, dass dokumentarisches und unverfremdetes Material keine Kunst sondern lediglich Handwerk ist und Künstler mit Kunst kein Geld verdienen sollten.

Die Sammelaktion für den Dokumentarfilm, den ich darüber machen möchte, nähert sich dem Ende und ist immer noch weit von einem realistischen Budget entfernt, um den Film wirklich unabhängig, also nur mit Hilfe der Community zu machen. Das Thema ist sehr komplex und kann nicht in Kurzfilmlänge behandelt werden. Es verlangt eine Menge Arbeit und Energie. Es gibt schon fast 200 Unterstützer, doch um die Richter vorm Kammergericht vom öffentlichen Interesse zu überzeugen und davon, dass es um mehr als eine stetig wachsende Spassgesellschaft geht, sollten es besser 500 sein!

Es bleiben nur wenige Tage. Bitte helft mir und wenns nur ein Euro ist! Bitte fragt Eure Partner, Freunde, Familie, Nachbarn, ob sie nicht einen kleinen Betrag spenden und Kommentar schreiben können! 

Denn jeder Euro und Kommentar hilft, dieses Projekt weiter zu treiben und letztendlich einen wirklich grossartigen und unabhängigen Film zu machen, aber auch die Kunst besser vor Gericht vertreten zu können! Innerhalb von zwei Minuten kann mittels Paypal oder Kreditkarte ein Euro gespendet und ein Kommentar geschrieben werden. 

www.indiegogo.com/projects/the-story-of-technoviking

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