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TYPO Berlin Tag 1: Lars Müller, 20 Uhr

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Lars Müller gründete 1983 den Schweizer Verlag Lars Müller Publishers

Er ging in seinem Vortrag kurz auf die Anfänge seiner Karriere ein, nannte seine Lehrer und Freunde Richard Paul Lohse und Josef Müller-Brockmann, seine Vorliebe für gerades, funktionelles Design, konstruktive Gestaltung, den Futurismus, die russische Avantgarde, El Lissitzky.

Über den Begriff Nachhaltigkeit ärgerte er sich: Ich kann den Begriff nicht mehr hören, er ist ein Komplize des schlechten Gewissens. Nachhaltig zu leben ist anstrengend, teuer und es dankt einem niemand. Und jetzt Gestaltung und Nachhaltigkeit. Da hat er Glück als Buchgestalter, sagt er, Bücher sind nachhaltig schon als Medium, ein Buch ist auf Dauer angelegt.

Sein Vortrag wurde als Apell an das politische Bewusstsein angekündigt, ein Aufruf zur sozialen Verantwortung des Designers, denn darin sieht er die Chance zur Nachhaltigkeit in der Gestaltung:

Denken schafft Mehrwert. 

Beobachten Sie sich selbst und andere. 

Beißen Sie sich an einem Thema fest.

Kultivieren Sie Eigensinn.

Er selbst setzt das so um: Er initiiert Bücher zu gesellschaftskritischen Themen, die ihm am Herzen liegen. Diesen abstrakten Themen will er ein Gesicht verleihen. Er nennt seine Bücher Visual Reader und meint damit: weg vom Bild als Illustration des Textes, was in den 90er Jahren die Regel war, hin zum fotografischen Manifest. Seine Bücher sind Bildsammlungen, »surfen und tauchen« soll man durch die Bilder, betroffen machende Bilder. Gemeinsam mit kernigen Aussagen sollen sie zu Schlussfolgerungen auf politischer Ebene führen. Er will einen Beitrag leisten zur Verständigung zwischen den Menschen.

Die Themen der bereits realisierten Bücher sind: Menschenrechte, Wasser, Glaube, Klimawandel. Themen zukünftiger Projekte: Challenge of democracy, Müll, Zeit.

Nachhaltigkeit unseres Tuns sollte nicht Ziel, sondern Folge sein, das ist sein Fazit. Ein Umdenken in Politik und Gesellschaft.

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