TYPO Tag 1, 18 Uhr, Oliver Reichenstein
Wie funktioniert das mit dem strukturierten informieren? Wie kann eine Großstadt ohne Straßennamen funktionieren? Und was ist eigentlich Interface? Darum ging es in Oliver Reichensteins Vortrag.
Als studierter Philosoph erzählte er ganz persönlich und unterhaltsam, wie es zu seiner Agentur Information Architects iA kam und welchen Einfluss besonders Tokio darauf hatte. So sehr unbekannte Zeichen einen frustrieren mögen, weil man sie nicht entziffern kann, sind sie doch auf eine Art und Weise faszinierend. Um diese zu verstehen, muss es zumindest einen bekannten, verständlichen und vor allem funktionierenden Inhalt geben, um eine Verbindung aufbauen zu können. Neben der verbalen Sprache, auf die sich Menschen oft zu sehr fokussieren, zählt viel mehr die unsichtbare Linie, der Kontext.
Neben Anekdoten gab es außerdem Beispiele aus Oliver Leichensteins Arbeitswelt zu sehen, wie die Seite der Zeit Online, die vor sieben Jahren gestaltet wurde, die durch das richtige System aber noch immer funktioniert und laut Leichenstein noch gut 49 Jahre halten soll.
Um ein Interface lesen und verstehen zu können, sollte man, wie er sagt, das alltägliche Leben studieren und auf Dinge achten, die man unbewusst und ohne darüber nachzudenken tut.
Denn ein Interface ist nicht mit »was?« zu beantworten, viel mehr mit einem »wie?«.