tzt – Texte zur Typografie
tzt – Texte zur Typografie heißt die Diplomarbeit von Stephan Günther. Das Nachschlagwerk, das sich mit dem Diskurs über Typografie innerhalb der letzten 100 Jahren beschäftigt, entstand an der Fachhochschule Mainz. Untermalt von Abbildungen und Originaltexten verarbeitete Stephan Günther Texte zur Typografie. Diese erhielt er von über 30 Designern und Wissenschaftlern, welche die Inhalte als sehr prägend für ihre Arbeitsweise empfanden.
Pressetext:
Die Abschlussarbeit von Stephan Günther im Fachbereich Kommunikationsdesign an der FH Mainz basiert auf einer Konzeption des Institut Designlabor Gutenberg der FH Mainz und Befragungen, die von Studierenden durchgeführt worden sind. Betreut wurde er dabei von den Professorinnen Prof. Dr. Petra Eisele und Prof. Dr. Isabel Naegele. Die Publikation verzeichnet persönliche Textempfehlungen circa dreißig bekannter Designer und Wissenschaftler. Genannt wurden Zitate und Aufsätze zur Typografie, die als besonders prägend für die eigene Arbeitsweise empfunden wurden. Rund zweihundert Originalquellen konnten recherchiert werden; fünfzig Originaltexte mitsamt ihren Layouts im Maßstab 1:1 wurden abgedruckt. Dies verschafft einen sehr guten Einblick in den spannenden Diskurs über Typografie, der Anfang des letzten Jahrhunderts beginnt und bis heute weiter geführt wird. Lesenswerte persönliche Kommentare und ein Verzeichnis derjenigen Personen, die ihre Favoriten genannt haben, runden den designgeschichtlichen Band ab. Beteiligt an dieser theoretischen Auseinandersetzung mit Typografie waren u.a.: Gerd Fleischmann, Friedrich Friedl, Bertram Schmidt-Friderichs, Ulrike Stoltz, Lars Harmsen und Judith Schalansky.
tzt – Texte zur Typografie
Buchgestaltung: Stephan Günther, Fachhochschule Mainz, Studiengang: Kommunikationsdesign
Betreuung: Prof. Dr. Petra Eisele und Prof. Dr. Isabel Naegele
Zeitraum: Wintersemester 2009/2010
Kontakt: [email protected], www.vonundmit.de/stephan/
Umfang: 200 Seiten
Format: 220mm x 310mm
Papier: Naturpapier Römerturm Druckfein / 130g/m2
Farbe: 2-farbig (schwarz, gelb)
Druck: Digitaldruck auf HP Indigo
Stephan Günther im Slanted-Interview
Slanted: Was hat dich dazu gebracht, bekannte Designer und Wissenschaftler nach ihren Empfehlungen zu fragen, anstatt deine eigene Auswahl zu treffen? Was hat dich daran fasziniert?
Auf der Suche nach einem spannenden Diplomthema habe ich von einem Forschungsprojekt erfahren, bei dem Mainzer Studierende im „Institut Designlabor Gutenberg“ eine Befragung durchgeführt hatten. Sie wollten herausfinden, welche Literatur die Arbeit derer beeinflusst hat, die für sie selbst Vorbildcharakter besitzen. In sofern basiert meine Arbeit auf den Ergebnissen dieses Vorprojektes.
Als ich anfing an diesem Projekt zu arbeiten, habe ich zunächst alle empfohlenen Bücher, Aufsätze und Zeitungs- bzw. Zeitschriftenartikel bestellt und gesichtet. Es war toll für mich, die teils historischen Bücher in die Finger zu bekommen. Fasziniert hat mich aber natürlich besonders die Aufgabe, diese spannenden Inhalte aufzuarbeiten, neu zu sortieren und zu einem Buch zusammenzustellen, das am Ende einen informativen Mehrwert besitzt.
Slanted: Nach welchen Kriterien hast du die Leute, die du befragen wolltest, ausgewählt?
Ich versuche für meine Kommilitonen und Kommilitoninnen zu sprechen: Studierenden wie Professorinnen haben Namen vorgeschlagen; neben etablierten Namen sind aber auch jüngere Gestalter vertreten, wie z.B. Judith Schalansky, die Autorin von „Fraktur mon Amour“. Die Auswahlkriterien waren zum einen subjektiv, also: welche Texte waren für die eigene persönliche Entwicklung besonders wichtig. Zum anderen ging es aber auch darum Texte zu nennen, die als besonders wichtig und prägend erachtet wurden. Letztlich hat also immer die persönliche Haltung der Empfehlenden den Ausschlag gegeben (ein Verzeichnis gibt darüber Auskunft). Und dann kam es einfach drauf an, wer sich Zeit nehmen konnte, uns seine Favoriten zu nennen – immerhin knapp dreißig Personen.
Slanted: Ist ein Werk/ ein Gestalter besonders oft genannt worden?
Die verschiedensten Texte von und über Jan Tschichold wurden erstaunlich oft genannt. Mal dienen seine Texte der strikten Einhaltung der klassischen Schriftsetzerregeln, mal fühlt es sich an als mache er durch seine radikalen Aussagen seine Meinung zum Gesetz. Ich mag seine provokante Art zu schreiben und finde es bemerkenswert, wie stark er die Geschichte der Typografie beeinflusst hat. Trotzdem dominiert die Vielfalt an Autoren und Meinungen – manchmal sind es gerade die kurzen und einfachen Zitate, die besonders beeindrucken.