Zwischen a und A – Sensibilisierung für Schrift
Wann sind wir zum ersten Mal bewußt mit Schrift in Berührung gekommen? Wahrscheinlich in der Grundschule, als wir uns mühten, möglichst das Schreibschrift-H anders aussehen zu lassen als das X. Im Fortlauf beschäftigte sich ein jeder mehr oder weniger intensiv mit Schrift, sein Leben lang. Ob von Hand geschrieben oder am Rechner gesetzt. Ob auf einem Notizzettel oder in einer Email gelesen. Die erste Berührung mit Schrift bleibt für die meisten die einzige und ist somit auch die prägendste. Sie ist Gegenstand des Buches "Zwischen a und A – Sensibilisierung für Schrift", der Diplomarbeit von Linda Hintz an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd.
Wie muss Schriftbildung heute aussehen, wenn man später nur noch ca. 20% von Hand schreibt, jeder Texte formatieren kann und man im Alltag ca. 90% Satzschriften liest? Wäre dann nicht auch eine Satzschriftbildung von nöten? Wie müssten auf der anderen Seite Schulausgangsschriften aussehen, wenn die Anforderungen an Handschrift zeitgemäß "schnell und lesbar" heißen? Oder reicht es vielleicht aus, nur noch Tippen zu unterrichten, wie es in den USA bereits z.T. der Fall ist?
Die Arbeit dokumentiert den Ist-Zustand und stellt Fragen nach der Zukunft. Sie möchte aufmerksam machen und einen Dialog anregen. Einen Dialog z.B. zwischen Lehrern, die an der entscheidenden Stelle zur Vermittlung sitzen und Schriftgestaltern wie Hans Eduard Meier, der sich ausführlich mit dem Thema Schrifterwerb befasst und eine neue Methode entwickelt hat.
Das entstandene Buch bietet eine Einführung in Zusammenhänge, verknüpft die Geschichte von Hand- und Satzschriften und formuliert heutige Ansprüche, denn ohne sie ist keine fundierte zukunftsweisende Diskussion möglich. Es befasst sich mit Regeln, die in der grafischen Welt die Grundlage für Schriftgestaltung darstellen.
Handschriftmodelle aus aller Welt kommen auf den Prüfstand: die Franzosen als Weltmeister der unnötigen Verzierung oder die Schweizer und Briten als Vorreiter für eine zeitgemäße Handschrift. Die theoretischen Erkenntnisse werden für die Praxis verknüpft und laden mit der Einrichtung einer Schreibwerkstatt und diversen Kopiervorlagen ein sich praktisch mit dem Thema auseinanderzusetzen. Einmal Sütterlin schreiben wie die Großeltern oder arabisch von rechts nach links?
Ziel ist es, Vermittler auf ihre Rolle aufmerksam zu machen und eine Diskussion anzustoßen. Denn wenn Lehrer nicht sehen können, dann können Schüler auch nicht sehen lernen.
Das Buch gliedert sich in drei Teile, eingeleitet durch Texte von u.a. Underware und Gerrit Noordzij.
Teil 1
Eröffnung
(Hintergründe, Schriftgeschichte, Schriftentwicklung von Kindern, Denkanstoß)
Teil 2
Regel
(Grundlagen der Schriftgestaltung wie Fachbegriffe, Proportionen, Weißraum u.v.m.)
Probe
(Schulausgangsschriften auf dem Prüfstand)
Teil 3
Spiel
Übungen zur Schrifterfahrung (Kopiervorlagen um Arabisch und Sütterlin zu schreiben, Buchstaben zu sammeln und zu bauen u.v.m.)
Cover mit Umschlag
Auspacken
Cover ohne Umschlag
Cover hinten ohne Umschlag
Coverdetail mit Bindung
Denkanstoß mit Schreibgeräten
Denkanstoß mit Schreibgeräten
Verknüpfte Hand-/Satzschriftgeschichte
Detail von Ausgangschriften im zeitlichen Vergleich
Verbindungsschreibweisen nach der Methodik von Hans Eduard Meier
Übersicht aller aufegeführten Handschriftmodelle
Details für Verkünsteltheit: amerikanisch G und brasilianisch S
Übersicht über alle Kleinbuchstaben der Modelle
Kopiervorlage zur Übung von Schrifttypen
Detail der Übungsanleitungen
Kopiervorlage zur Übung von Buchstabenanatomie
Die einzelnen Buchstabenteile solltne zum Wort Alpha zusammengesetzt werden.
Detail Brasilien "g"
Detail Brasilien "q"
Die Empfehlung des Landes Baden-Württemberg lautet tatsächlich auf dieses "s"
Oder das "E", die Empfehlung Frankreichs, auch eine große Freude
Die Schreibbeispiele sollen nur einen kleinen Eindruck der Unterschiedlichkeit der Alphabete unterstreichen.